Montag, 11. April 2011 23:40
Ich bin nicht so unbedingt der Freund von Filmen, welche in ihrer Form durch allzu offensive Darstellung glänzen. Daher ist mir generell dass Genre des Horrorfilms weder vertraut, noch besonders sympathisch. Sobald zu viele marode Körperteile durch die Gegend fliegen, wirkt so vieles auf mich ein wenig lächerlich. Selbst mit dem Thriller habe ich so meine Probleme - hier gilt für mich ganz genauso: weniger ist (meistens viel!) mehr. Also jene Filme, welche nahezu komplett ohne Effekte, Blut, Action und sonstigen Kram auskommen, vermögen mich am meisten zu fesseln. Wie z.B. - die Originalversion von »Psycho« aus den 60ern. Diesen wunderbaren Klassiker kann ich mir selbst nach dem 15. Mal nicht so richtig ruhig ansehen, ohne mir an den entsprechenden Stellen Augen und Ohren zuzuhalten. Nur dass ich heute eben schon genau weiß, wo ich nicht hinschauen kann. Meine Idee von »gutem Kino« muss sich also scheinbar viel mehr im Kopf abspielen. Und solche Filme sind halt heute nicht mehr so wirklich in - weil: wo kein Hubschrauber explodiert, da kann es nach Meinung heutiger Regisseure keinen guten Film geben. Aber manchmal, da kommt doch noch so ein Film ins Fernsehen, der nicht in den 50ern gedreht wurde - sondern erst vor ein, zwei Jahren - und der mich trotzdem bis in den letzten Winkel meines Körpers total in seinen Bann zieht. Genau so ein Film gab es am Freitag auf ARTE. Am liebsten würde ich jetzt die Geschichte des Films erzählen, derartig aufwühlend war das Erlebnis, aber damit würde ich Dir ja nur Dein Kino-Erlebnis zerstören. Der Film wird - was ich als absoluter Cineasten-DodelDodel


(besser noch: »Dodl«)
Ein solcher ist prinzipiell schon ein wenig mit dem kleinen Trottel verwandt. Aber dann doch wieder nicht so ganz. Zudem beinhaltet das Wort »Dodel« auch eine gewisse Liebenswürdigkeit. Wenn Sie sich also beim nächsten Streit mit einem Wiener in Ihrer Ansprache zwischen »Dodl« und »Trottel« zu entscheiden haben, so wählen sie tunlichst den »Dodl«. So besteht die große Möglichkeit, dass für Sie der Tag beim Heurigen mit 3 Schrammeln endet. Im anderen Fall eher im AKH mit 3 Schrammen.
nicht so richtig einordnen kann - unter der Sammelbezeichnung Trash-Movie geführt. Ich denke, dass die Cineasten damit meinen, dass seine Produktion halt kaum etwas gekostet hat. Ich kann es mir nur so erklären, denn für mein Empfinden hat der Film sonst nichts mit Trash zu tun. Es ist einfach eine wirklich gute Story, welche wirklich gut erzählt wird und mit einer idealen Besetzung versehen einen in die Abgründe des Horrors führt. Und das ganz ohne (sichtbar) fliegende Körperteile. 90 Minuten voll von herrlich guter Angst. Ich weiß zwar nicht, wie lange noch, aber auf ARTE+7 kann man den Film noch sehen. Er heißt »Pontypool« - und der Link dazu ist hier... Viel Spass - aber bitte lies Dir NICHT vorher die Beschreibung des Films durch!!


(C) mArtin, im September 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!