Donnerstag, 14. April 2011 22:30
Mit manchen Gegebenheiten habe ich fast jeden Tag zu tun - und verstehe sie trotzdem nicht. Da fahre ich zum Beispiel sechs Mal pro Woche mit dem Rad an der Rückseite der U-Bahn-Station Längenfeldgasse vorbei und stelle mir dabei jedes Mal genau die gleiche - für mich einfach nicht zu beantwortende - Frage: Warum ist die komplette Rückwand der Station immer von oben bis unten vollgebrunzt? Wenn Du Dir das Foto noch einmal genauer ansiehst, dann kannst Du schon deutlich die Rost-Spuren in den Stahlbändern erkennen - und ein paar Lackerln sind auch noch da. Mein erster Gedanke vor einigen Jahren war: Da schlafen eben in der Nacht ein paar Obdachlose, und die... Nein, stimmt einfach nicht. Mir ist dort noch nie ein Obdachloser begegnet, aber bei jeder dritten Fahrt (unter Tags!) steht dort jemand, der gegen die Wand pieselt. Ich würde es vielleicht noch verstehen, wenn es sich nicht um eine U-Bahn-Station handeln würde und damit das nächste Pissoir etwa 18 Schritte entfernt ist. Vielleicht bringt es unheimlich viel Glück? Oder ist es eine Art Spiel? Oder wird damit - ähnlich jenen Vorgängen vom Tierreich - das eigene Territorium markiert?! Denn dieser Platz ist - was ich bei meinen Fahrten dort feststellen durfte - auch der Treffpunkt für die Jugend aus dem Hieb. Und die sitzen dann immer mit ihren Gucci-Jeans und Adidas-Shirts auf dem Mauervorsprung im LuluLulu


Normalerweise eine Person, welche man ohne der Hilfe dieser Bezeichnung als nicht besonders durchsetzungsstark beschreiben würde.

Abnormalerweise auch »Urin«. . Es muss dort schon irgendeinen eigenen Zauber haben, den ich aufgrund meines Alters einfach nicht mehr mitbekomme. Schade eigentlich...

(C) mArtin, im September 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.

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