Dienstag, 26. September 17:50
Sehr oft bestimmt lediglich eine Erinnerung die selektive Wahrheit. Was für die Eine wahr ist, muss also für den Anderen nicht unbedingt wahr – oder wirklich – sein. Selber ist es mir schon ein paar Mal passiert, dass ich eine in mir existente Wahrheit revidieren musste, da sich in meine Erinnerung einfach Fehler eingeschlichen haben. Das alles waren aber keine wirklich wichtigen Dinge, es waren einfach Erinnerungen an Kleinigkeiten, die eben nicht ganz so waren, wie in der Erinnerung hinterlegt.

Es gibt aber auch Erinnerungen, die – mehr oder weniger – imstande sind, Fürchterliches anzurichten. Hier ein Beispiel:
Im Radio höre ich das Portrait einer in Wien geborenen Fotografin, die diesen Sommer in New York gestorben ist. Ihr Name ist Lisl Steiner und sie scheint ein ziemlich aufregendes Leben gelebt zu haben.
Sie erzählt Geschichten über Dutzende von internationalen Stars, mit denen sie zu tun gehabt hat. In ihrer Erzählung klingt es so, als ob sie mit jeder einzelnen dieser illustren Figuren gut befreundet gewesen war.
Da erzählt sie plötzlich auch von Pele, dem Fußballer. Ihm sei sein Ruhm zu Kopf gestiegen und er habe damit nicht umgehen können. Dadurch hat er Drogen missbraucht (davon weiß man ja auch) und unter anderem auch: einen Bankraub begangen. Davon weiß man allerdings nichts.

Entweder List Steiner hatte da Informationen, die wirklich niemand sonst hat, oder ihre Erinnerung hat ihr halt auch einen kleinen Streich gespielt...

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(C) mArtin, im Oktober 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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