Mittwoch, 29. November 18:40
Die Nachrichten, also auch solche, die allgemeinhin für ziemlich seriös erachtet werden, sind nicht davor gefeit, ab und an doch ein wenig unseriös zu wirken.
Vorgestern gab es im Mittagsjournal die Nachricht, dass bei einem teilweisen Einsturz eines Straßentunnels in Indien mehrere Dutzend Arbeiter verschüttet wurden. Um diese zu befreien, wurde extra eine schwere Tunnel-Bohrmaschine herbeigeschafft, die allerdings bei einem weiteren Einsturz des Tunnels derart schwer beschädigt wurde, dass sie vollkommen kaputt und unbrauchbar wurde. Ein Sprecher der australischen Bergbau-Firma, die diese Maschine bereitgestellt hatte, hat dies ziemlich eindrucksvoll bestätigt. In seiner Stimme war die Aussichtslosigkeit der Situation deutlich spürbar. Nun sollte aus entfernten Quellen Plasma-Schneider hergebracht werden, um die Teile, die den Tunnel nun zusätzlich versperrten, zerschneiden zu können. Danach würde die Arbeit weiter gehen. Allerdings: nur mehr per Hand! Einziger Quell der Hoffnung: Durch ein dünnes Rohr können die verschütteten Arbeiter mit Luft, Wasser und essen versorgt werden.
Gestern Abend dann die Nachricht, dass alle Arbeiter gerettet sind.
Zunächst einmal möchte ich allen Beteiligten gratulieren. Es ist freilich schön für alle, dass diese Katastrophe so vergleichsweise glimpflich ausgegangen ist.
Ich frage mich aber, nachdem ich den ersten Bericht live gehört habe: Was ist da binnen 24 Stunden passiert? Welcher Wunderwuzzi hat die 41 Männer aus dem Tunnel gerettet?
Oder ist es vielleicht doch so, dass sogar in den
seriösen Medien Nachrichten manchmal doch ein wenig sagen wir einmal: emotionalisiert und/oder aufgepusht werden, damit sie halt doch ein bisschen mehr
zünden...?
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(C) mArtin, im
Oktober 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.
Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter
Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!