Donnerstag, 28. März 18:30
Die Bauern. Die lassen nicht locker, ganz im Gegenteil. Um ihren Unmut gegen die mehr oder weniger beschlossenen Vorhaben der EU kundzutun, die allesamt in Richtung Ökologisierung der Landwirtschaft geführt hätten, haben sie wieder einmal protestiert. Und sofort – also tatsächlich binnen Stunden – haben die Politiker nachgegeben! Zahllose Regelungen werden aufgeweicht, von Ökologie bleibt praktisch nichts mehr übrig, der bisherige, und wissenschaftlich bereits mehrmals festgestellt: falsche, Weg wird prolongiert. Wie, bitteschön, geht das?

Ganz einfach. Die Bauern haben in Brüssel so richtig die Stadt terrorisiert. Es wurden brennende Heuballen in U-Bahn-Stationen geworfen, Polizisten mit selbst gebastelten Kanonenrohren und großen Steinen angegriffen, Molotov-Cocktails geworfen, Gülle auf die Straßen gespritzt, und so weiter. Die Bauern mögen es eben nicht, wenn ihnen mit Renaturierung und Ökologie gedroht wird. Damit kann man kein Geld machen, denken sie. Dass es doch anders geht, zeigt die Quote von Bio-Bauern in Österreich. Da liegt das Geld sicher auch nicht auf der Straße. Heute ein Bio-Bauer zu sein, bedeutet, dass man sich zum Teil gegen die althergebrachten Regeln und Normen stellen muss, oftmals weniger Förderungen, wie die anderen bekommt, und zusätzlich auch noch von den Behörden Probleme bekommen kann. Und trotzdem tun sich das in Österreich fast 25 % der Bauern an! Die sollte man fördern und nicht die Großgrundbesitzer, die das Land unter ihren Füßen verkommen lassen.

Ich muss aber zugeben, mich hat dieser Schwenk der Politik innerhalb derart kurzer zeit schon recht fasziniert. Werden diese Bauern jetzt eigentlich auch als Terroristen geführt, so wie die Menschen, die für das Klima protestieren? Oder ist dort das Recht etwa ein anderes?

0 Kommentare


(C) mArtin, im Juli 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!