Mittwoch, 08. Mai 17:50
Ich bin bei meinen Urteilen über Politiker im Allgemeinen, wie im Speziellen, vielleicht nicht besonders zimperlich. Es mag schon sein, dass ich über den Einen oder die Andere Dinge schreibe – und vor allem denke – die nicht ganz gerecht sein mögen. Aber ich habe da eine natürliche Grenze eingebaut: Persönliche Beleidigung und/oder Beschimpfung oder gar ausdrückliche Gewalt, das geht schlicht und einfach: gar nicht!

Was da gerade in Deutschland mit Politikern passiert, ist furchtbar und in jedem Fall strikt abzulehnen. Wenn Politiker persönlich angegriffen werden – völlig egal, ob (nur) im Netz oder gar im echten Leben auf der Straße, dann ist da eine Grenze überschritten, der wir uns ganz einfach nicht einmal nähern dürfen. Wer, bitteschön soll denn noch Politiker werden, wenn man da Gefahr läuft, einem gewalttätigen Mob zum Opfer zu fallen? Wer soll sich dann noch für die (mitunter zehrende und harte) Arbeit an der Demokratie interessieren, wenn man damit sein Leben riskiert?

Natürlich gibt es korrupte, fiese, schleimige und aalglatte Menschen (seltsamerweise fast ausschließlich Männer!), die man lieber auf einer Anklagebank als in einem Parlament sehen würde, aber das ist – und das ist ein Fakt – ja tatsächlich nur eine Minderheit. Der aller größte Teil der Politiker, nämlich vor allem auch jener Teil, den man nie zu Gesicht bekommt, ist genauso rechtschaffend, wie man selbst. Mit ähnlichen Wünschen, Träumen und Ideen. Und zusätzlich eben mit dem Wunsch ausgestattet, das alles, wenn möglich, in die Tat umzusetzen.

Gewalt gegen Politiker empfinde ich im Prinzip fast so, wie Gewalt gegen mich. Und zwar egal, ob die Gewalt nun von rechts oder von links kommt. Wenn ein Mitglied der FPÖ oder der AfD verprügelt wird, finde ich das nicht weniger grauslichgrauslich


Eigentlich »grauenhaft« - aber dann doch wieder nicht. Grauenhaft ist in seiner Bestimmung doch ziemlich eindeutig. »Grauslich« hingegen kann von wahrhaftig »grauenhaft« bis hin zu »nur ein wenig ungut« alles bedeuten.

Sehr oft auch dafür verwendet, um dem Gegenüber mitzuteilen, dass dieses eben ein wenig verletzend zu einem war: »Geh bitte, sei net so grauslich zu mir...«
, wie wenn es, wie zum Beispiel diese Woche, einen Mann der SPD trifft. Dieser hatte Wahlplakate aufgehängt und wurde von vier 17-19jährigen Männern derart verprügelt, dass er im Spital operiert werden musste. Ekelhaft.

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(C) mArtin, im Juli 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!