Freitag, 10. Mai 18:00
Auf der Rückfahrt von der Sopherl sehe ich aus dem Augenwinkel heraus zwei junge Männer, die an einem umgedrehten Fahrrad herum hantieren. Das zweite Rad liegt in der Wiese. Ich fahre noch etwa 50 Meter weiter, da komplettiert sich in meinem Hirn erst die ganze Situation: Das Rad steht verkehrt, aber sie schauen gemeinsam ins Handy. Irgendwas ist da nicht so, wie es sein soll. Also drehe ich kurzerhand um und frage nach, ob sie vielleicht Hilfe brauchen. Ein zögerliches »Najaaa, wir schauen gerade auf Youtube, wie man das macht...« ist zu vernehmen, also lege ich mein Rad in die Wiese und: gemmas an.

Die beiden sind sehr jung, so zwischen 18 und 20 und haben, das ist für mich klar erkennbar, noch nie einen PatschenPatschen


Einzahl und Mehrzahl gleich.

Ist/sind eigentlich ein »Hausschuh« (»Hausschuhe«), wenn er/sie nicht an einem Fahrrad oder Auto vorkommt.
Dann ist damit recht oft eine Reifenpanne gemeint.
geflickt. Das ist der Moment, wo Boomer-mArtin ein bissi auftrumpfen kann. Wenn man so dahersagt: »Das habe ich ja schon 100 Mal gemacht...«, dann geschieht das oft als Floskel. Ich darf aber annehmen, dass ich wirklich bereits 100 Mal Reifen zerlegt, Mäntel von Felgen abgenommen und Schläuche gewechselt habe. Daher gehen bei mir solche Handgriffe halt doch ein wenig, nun ja, routiniert vonstatten. Und gut war's, dass ich des Weges gekommen bin, denn nur mit Youtube wäre das eher nix geworden.

Nicht falsch verstehen: einen kaputten Schlauch reparieren ist keine Raketenwissenschaft. Aber relativ genau wissen, was und wie man da tut, das sollte man schon. Und sich von Youtube-Videos helfen lassen, das ist voll OK! Aber: zu Hause, und vor allem dann, wenn man genug Zeit und Ruhe hat. Meine ersten Felgen habe ich auch mit Hilfe eines freundlichen Youtube-Helfers eingespeicht, das war total angenehm. Aber bei einer Panne während der Fahrt, da hat man sicher nicht die Ruhe und die freien Gedanken, um alles gut zu überlegen. Außerdem fehlt dann vielleicht das eine oder andere Spezialwerkzeug, und wenn man sich da nicht zu helfen weiß, dann ist auch mit Youtube-Hilfe bald der Ofen aus.

In einer Viertelstunde war das Rad wieder fahrbereit, und die Zwei ziemlich happy. Und ich habe einiges Neues gesehen, denn die Räder waren ziemlich neu und von einer gehobenen Preisklasse – sowas hatte ich noch nie unter den Fingern. Fazit: Für alle Beteiligten ein nettes Erlebnis...

2 Kommentare


(C) mArtin, im Juli 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!