Dienstag, 18. Juni 18:10
Es war am vergangenen Samstag. Mein lieber Freund August war gerade bei mir zu Gast und wir saßen auf der Veranda, als von der Gartentür her ein leises maunzen zu Vernehmen war. Eine kleine Katze, die ich schon einmal bei mir gesehen hatte, stand vor der Tür und wollte eingelassen werden. Kein Problem. Während wir also unsere Unterhaltung weiter führten, setzte sie die Kleine auf meinen Schoß und schlief ein wenig ein.
Es war die Katze mit zwei Halsbändern. Eines mit einem GPS-Tracker, das andere mit einer Telefonnummer. Ich erinnerte mich daran, dass ich bereits ein Mal mit dem Besitzer der Kleinen telefoniert hatte, und ich mir Sorgen um sie machte, da ihre zu Hause doch eine ziemlich weite Strecke von mir entfernt ist.

Während wir uns also unterhielten, fing es leicht zu nieseln an. August musste wieder fahren, ich ging in die Küche, um mein Abendessen zu machen. Mietzi folgte mir auf Schritt und tritt und zeigte an, dass sie auch etwas haben wollte. Da ich als ehemaliger Katzenbesitzer weiß, dass man das nicht sehr schätzt, wenn die eigene Katze irgendwo irgendwas zu fressen bekommt, bekam sie nur die ganz kleine Ration – so etwa 10 Brekkies – und sie war damit tatsächlich auch zufrieden. Danach legte sie sich auf das Veranda-Sofa und schaute aus der Sicherheit in den Regen hinaus.

Das Abendessen ist erledigt, ich lege mich nieder und schalte den Fernseher ein. Vorher schreibe ich noch eine WhatsApp an den Besitzer, dass er sich keine Sorgen machen soll, weil seine Katze bei mir auf der Veranda darauf warten würde, dass der Regen aufhörte. Er schreibt zurück, dass er hofft, dass sie nicht zu lästig sei und ich sie rauswerfen soll, wenn sie mir auf die Nerven ginge – und dass sie außerdem ein Kater sei.

Ich liege bereits im Bett, da kommt der kleine Gast ins Zimmer, geht, als ob er es ganz genau wüsste, zu Maxis Sessel, steigt hinauf und beginnt sich zu putzen. Es ist für mich ein sehr bemerkenswerter Anblick: Ein Kater, der haargenau so aussieht, wie meine vor Jahren verstorbene Katze Maxi, liegt auf ihrem Platz, putzt sich und schläft langsam ein. Da ich die Türe an diesem warmen Tag sowieso offen stehen lasse, denke ich nicht weiter darüber nach und schlafe ein. Irgendwann gegen vier in der Früh kommt der Gast noch ins Bett und will unter die Decke. Dort schnurrt er mich noch einmal in den Schlaf, als ich um sieben aufwache, ist der Regen vorbei und der kleine Kater gegangen...

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(C) mArtin, im Juli 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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