Freitag, 20. September 18:00
Die Stimmung in unserem Land wird irgendwie unangenehmer. So wird es immer wieder in verschiedenen Medien berichtet. Und selber nehme ich das auch immer wieder einmal so wahr.
Heute fahre ich wieder hinaus an den See. Dabei gibt es einige Stellen entlang der Strecke, die von den Folgen des Hochwassers mehr oder weniger betroffen sind. Wirklich stark betroffen ist zum Beispiel der Christkindlweg. Der ist derart stark unterspült worden, dass man dort nicht mehr gehen, geschweige denn mit dem Rad fahren kann. Daher ist dieser Teil des Weges auch gesperrt. Ich hebe und schiebe mein Rad eben durch, so gut es geht, da es zu diesem Weg leider keine Alternative gibt – außer der Bundesstraße. Und die ist definitiv weitaus gefährlicher, als dieser Weg.

Ich bin wieder am Rückweg und habe die Absperrung gerade hinter mir, als ein Typ mit Anzug, Krawatte und Motor-Scooter vor mir steht, mich fragend anschaut, auf den verwüsteten Weg zeigt und sagt: »Was heißt das?«. Kein »Guten Tag« oder »Hallo, Entschuldigung...« oder gar »Bitte können Sie mir sagen,...«, nein, nur »Was heißt das?«.
Ich bin unter solchen Umständen leider ungefähr so schlagfertig wie ein Buchenholzscheit. Daher warte ich einfach ab, ob noch was kommt. Er zeigt auf eine Einfahrt neben dem Weg: »Da hinein?«...

Mir sind solche Begegnungen einfach extrem unsympathisch. Es gibt einfach ein Mindestmaß an Höflichkeit und auf dieses sollte man nie vergessen. Schon gar nicht dann, wenn man etwas haben möchte, wie zum Beispiel einen Rat, eine Auskunft. So ein Gespräch hat zu beginnen mit: »Guten Tag, könnten Sie mir bitte sagen,...« – oder so ähnlich.

Alles andere ist einfach – wie kann man das höflich und reflektiert ausdrücken – ach ja: Scheiße!
Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Satz einmal sagen würde, aber: Wirklich sehr viele Leute gehören in einen Sonderkurs zum Elmayer...!

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(C) mArtin, im Oktober 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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