Montag, 23. September 18:10
Auch wenn ich das manchmal nicht wahrhaben möchte, ich bin – und bleibe offenbar – ein Erbsenzähler. Beim Arbeiten kann das durchaus von Vorteil sein, wenn auch selten für mich, so zumindest für jene, die mir Aufträge erteilen. Ich erledige Arbeiten zumeist mit einem hohen Maß an Genauigkeit. Das bringt zwar meistens ein wirklich gutes und relativ fehlerfreies Ergebnis, mein dafür geleisteter Zeitaufwand steht allerdings selten in direkter Korrespondenz mit dem Salär. Das Los eines Erbsenzählers eben. Einen »normalen« Job mit Dienstverhältnis würde ich sicher rasch verlieren, ich brauche für viele Dinge ob meiner Genauigkeit einfach zu lange.

Wo mir das Erbsenzähler-Dasein auch rasch die Freude vermiesen kann, ist bei Filmen. Wenn ich zum Beispiel bei einem Schwenk der Kamera den Schatten des Kameramanns sehe oder in einem Film einfach Dinge geschehen, die so nicht geschehen können, dann zack: habe ich auch schon die Freude an diesem Film verloren. Es gelingt mir einfach nicht, über solche kleinen Fehler hinwegzuschauen, oder sie zu vergessen. Der Film ist für mich dann gelaufen.

Wie zum Beispiel bei letzten Land-Krimi auf ORF1. Eigentlich mag ich diese Serie ganz gerne. Immerhin spielt bei manchen Folgen der Hader mit – und alleine der kann mich über viele Schwächen in Filmen hinwegsehen lassen.
Aber diesmal hat es einfach nicht funktioniert – ich musste abdrehen. Der Grund: In einer Szene fährt die diensthabende Ermittlerin mit ihrem Wagen durch die Stadt. Sie hält an einer Ampel, setzt das Blaulicht aufs Dach und fährt weiter. Wie sie an ihrem Ziel angekommen ist, hat sich das Blaulicht selbstständig wieder entfernt.

Das wäre für mich gerade noch gegangen. Aber dann kommt für mich das endgültige Aus: Die Ermittlerinnen fahren mit ihrem Opel aus Wien durch eine Ortschaft zu einem Verdächtigen. Bei diesem angekommen ist der Wagen plötzlich aus Linz. (Quelle: orf.at) Da kann ich dann leider nicht mehr schauen...

0 Kommentare


(C) mArtin, im Oktober 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!