Montag, 30. September 18:10
Ich kann mich noch gut daran erinnern, es war für mich eine unglaubliche Erfahrung, als ich eine Serie im Fernsehen sah, die anders – wirklich komplett anders – war, als alle Serien, die ich bisher gesehen hatte. Es handelte sich damals um »Breaking Bad« auf ARTE. Diese Serie war für mich von derartiger Qualität, dass mir nicht nur ein Mal die Luft weg blieb und ich ob des Plots vollkommen begeistert war. Bis heute habe ich keine vergleichbare Serie gesehen. Gut, ich habe auch keine speziellen Sender unter meinen Programmen, Netflix-Produktionen bekomme ich zwar manchmal auf ARTE zu sehen, sonst aber geht all das Serien-Treiben ziemlich an mir vorüber. Nach einem tiefergehenden Gespräch mit einem wirklich cineastisch interessierten und ebenso gebildeten Menschen fühle ich allerdings so etwas wie Entspannung: Er hat in Bezug auf Serien alle Möglichkeiten und meint dazu: »Jo eh, aber Breaking Bad war schon etwas ganz Besonderes!« – bis heute habe es aus seiner Sicht keine wirklich vergleichbare Serie gesehen.

Derzeit gibt es wieder eine Serie auf ARTE: McMafia. Die ersten zwei Folgen habe ich bereits hinter mir und ich werde wohl keine weiteren Folgen ansehen. Warum eigentlich?
Die Serie ist wirklich gut gemacht, da gibt es nichts zu bekritteln. Was mich abschreckt, ist die Erzählung an sich. Es gibt da – so nach den amerikanischen Vorbildern – nicht mehr den Kampf von Gut gegen Böse, sondern nur mehr den Kampf von Böse gegen noch böser und am ganz viel mehr super-bösesten. Es gibt in diesen Filmen keinen einzigen Menschen, der auch nur ansatzweise so etwas ähnliches wie ein moralisch getriebenes Empfinden hat.
Die Person, die in Folge eins immerhin noch halbwegs legal (als Banker) agiert, fällt bereits zu Beginn der Folge zwei um. Man ist dort nur mehr schlecht, schlechter, am schlechtesten.

Ich verstehe auch nicht, warum so eine Serie auf ARTE läuft, mit Arthouse-Kino – was ich eigentlich von ARTE am ehesten erwarte – hat das gar nichts zu tun. Dort werden lediglich die verschiedenen Stereotype, welche man sich von Russen (und Ukrainern) erwartet, bedient.
Danke, aber danke, nein...

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(C) mArtin, im Oktober 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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