Dienstag, 29. Oktober 17:40
»Hurra, Großvati, es ist endlich soweit!« würde Pezi vielleicht ausrufen, wäre ihm das geschehen, was mir gestern Vormittag im Studio der Hörbücherei widerfuhr. Mein erster Satz, bei dem ich nichts, also wirklich absolut nichts, verstanden habe.

Ich bin sicher nicht die allerklügste Birne unter der Sonne, aber genau so sicher auch nicht die dümmste. Ich habe bereits sehr viele Bücher gelesen und aufgesprochen, deren Inhalte außerhalb meiner schulischen Bildungswelt stattfanden. Dennoch konnte ich deren Ausführungen trotz dieser Tatsache immer wieder folgen und auch meine eigenen Schlüsse und Gedanken daraus ziehen. Bis Gestern eben. Da kommt ein Text, der von Beginn weg für mich praktisch nicht zu verstehen ist. Es ist ein Text aus dem Jahr 1975 und es handelt sich dabei um das Vorwort zu dem Buch »The Waste Land« von T. S. Elliot, verfasst von Hans Egon Holthusen.
Ich kann an Hand dieses Textes nicht einmal beurteilen, ob der gute Hans Egon die Welt einfach nur verarschen wollte, oder ob der Text ernst gemeint ist. Man darf allerdings annehmen, dass die zweite Vermutung richtig ist.

Damit Du auch weißt, wovon ich spreche, hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Text. Beachte: Das ist nur ein einziger Satz! Wenn Du diesen wirklich ernsthaft und inhaltlich beim ersten Mal lesen verstehen kannst, dann Chapeau!

»Man muß daran erinnern, daß es zu den Errungenschaften des im Eliotschen Sinne ,modernen‘ Bewußtseins gehört, einen älteren, eher ,humanistisch‘ und bildungsbürgerlich gestimmten Begriff von Mythologie verabschiedet zu haben und auf dem Wege über die ethnologische (englisch: ,anthropologische‘) und religionswissenschaftliche Forschung, vor allem durch James Frazers The Golden Bough (1890, neue, zwölfbändige Ausgabe 1907–1915), ferner die psychoanalytische Symbolforschung und die Jungsche Archetypenlehre zu radikal neuartigen Erkenntnissen gelangt zu sein, die hinter dem Perfekt der europäischen Geistesgeschichte sozusagen das Plusquamperfekt einer gesamtmenschheitlichen Bildersprache freigelegt hatten.«

(C) Hans Egon Holthusen

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(C) mArtin, im Dezember 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!